Bäume

Der Glaube, dass bestimmte Bäume spuken, ist eine sehr alte Tradition. In seinem Buch Trees of Ghostly Dread (1958), das diesem Thema gewidmet ist, schreibt Elliott O´Donnell: >Der phantasievollen Vorstellungskraft erscheint die Gestalt von Bäumen in der Dunkelheit häufig sehr gespenstisch, ihre phantastische Form, die verschlungenen und knorrigen Äste können die unerfreuliche Erinnerung an Knochenarme mit langen, gekrümmten Fingern wachrufen, die sich ausstrecken, als wollten sie einen gleich ergreifen. Das Rascheln der Blätter im Wind klingt wie flüsternde Laute, und das Pfeifen und Jaulen des Windes klingt wie das Schreien und Wehklagen verlorener Seelen.< Johann Wolfgang von Goethe hat diese Stimmung in seiner Ballade vom Erlkönig so dicht eingefangen, dass dieses Gedicht mit Recht als Meisterwerk dieser Kunstgattung angesehen werden kann. In seinem Buch erwähnte O´Donnell weltweit Berichte über spukende Bäume, wie zum Beispiel den >Verhängnisvollen Kirschbaum< in Kanada, den >Geisterwald< in der Nähe von Cromarty in Schottland und das >Schreiende Gespenst< vom Mannheimer Forst in Deutschland.